Über die Folgen sexualisierter Gewalt

Dunkle Nacht vergeht und der Morgen erwacht. Doch was bringt der nägste Tag? Werde ich den Behördengang schaffen? Möchte ich das denn? Ich möchte nicht dort hin, doch ich habe keine andere Wahl. Es liegt nur an mir ,nur an mir. Warum habe ich nicht geschaft zu telefonieren? Warum schafe ich nicht zu reden? Nein am liebsten verkriechen , nix sehen und hören. Einfach nur fliehen aus der Realität. Ja, das kann ich gut. Aufgeben gehört zu meinen stärken.

Ein Ziel setzen ist leicht, doch das umsetzen ist schwer. Weg hier von allen Erinnerungen, fliehen vor der Realität wollte ich. Doch erreicht habe ich nix. Die Uhr dreht sich weiter egal wie schnell und die Vergangenheit holt mich immer wieder ein. Ein Neuanfang, den gabs schon oft. Wird mir dieser jetzige weiter bringen? Werde ich klar kommen? Noch sehe ich kein Licht kein schimmer eines Strahls ist zu sehen. Ich merke schon jetzt wie ich mich verkriche. Ja noch immer setze ich täglich diese, meine, Maske auf.

Aufgeben nicht weiter gehen, wozu auch? Hat es ein Sinn weiter zu gehen?

Hartz4 - ein offener Strafvollzug?

Ich fühle mich so im Augenblick. Nicht nur das man für alles und nix Anträge stellen muss oder sich offenbaren muss, nein es wird alles vorgeschrieben egal was es ist. Keiner Fragt weshalb wieso, es geht ja nur um kleine Menschen die nix werd sind. Sie sind ja beim Hartz4. Das allein reicht schon aus. Was ist das nur für ein Rechtsystem?

Aber ich gebe nicht auf, egal wie schwer dieses Rechtsystem es mir macht. Es Ärgert mich nur sehr und verstehen kann ich vieles nicht. Muss immer erst was passieren bevor gehandelt wird?

Es regnet schon seit Tagen. In den Straßenrinnen schwimmen alte Zeitungen und Zigarettenkippen, Blätter und Hoffnung.
Vielleicht will er uns jetzt einfach den Rest geben?
Uns langsam ersaufen lassen. So langsam, dass wir alles noch mitbekommen, aber zu schnell, um es noch zu verhindern.
In den Regenrinnen bildet sich ein Sumpf aus vergangenen Tagen, der sich schmatzend und glucksend auf die Straße ergießt. Ich denke, unter meinen Füßen herrscht momentan Hochbetrieb.
Und wie ich so durchnässt vor der Wohnungstür stehe, merke ich, wie trostlos alles um mich herum wirkt. Diese meine Wohnung erstickt mich mit ihren kahlen Wänden und Fenster.
Erstmal drinnen, ziehe ich mir trockenere Sachen an, stelle ich mich ans Fenster, und schaue der Welt beim Ertrinken zu. Sie schreit, aber niemand hört etwas anderes als das monotone Prasseln. Es gab Zeiten, da konnte man noch Töne heraushören.
Und in den Pfützen lagen kleine Welten – nur verkehrt herum. Es ist schwer, den Horizont zu finden. Zu grau, zu verwaschen der Blick.
Ich mache mir einen Tee oder lieber Kaffee. Die Kinder toben, kreischen und zanken und ich bin gefangen in meinen Gedanken.

Die Sonnenstrahlen durchdringen nur langsamm bis zu mein Herz hindurch. Ich spüre die Wärme und auch die Kraft die ich trotz allen finde. Morgen bekomm ich hoffentlich die Schlüssel. Es wird ein Neuanfang für mich und meine Kinder. Ein langer Weg war es mit sehr viel Steine die im Weg lagen. Mit eurer Hilfe habe ich diese Steine wegräumen können. Knut, ich danke dir für die vielen Stunden andenen du dir meine Prbleme anhören musstest. Alex, auch dir vielen Dank für deine lieben Worte.
Ihr werdet mir fehlen und ich zähle sicher die Stunden bis ich wieder hier sein kann.

Liebe Grüsse
Andrea

Tränen der Seele sind weinger salzig aber sie tun weh.

Wenn die Seele weint, wird das Herz ganz klein. Es krümmt sich zusammen, damit die Angriffsfläche für den Schmerz nicht so groß ist.
Von außen wird es ganz runzelig und es klopft nur noch ganz leise. Ganz vorsichtig, damit es sich nicht verrät.
Die Seele weint, schluchzt und wimmert ganz fürchterlich, weil ihr jemand wehgetan hat. Vielleicht war es nur aus Versehen und gar nicht so gemein gemeint. Aber die Seele weint. Und niemand kann sie trösten. Sie hört erst auf, wenn sie keine Tränen mehr hat. Dann wird der Schmerz langsam kleiner und lässt auch das runzelige Herz in Ruhe.
Nach einiger Zeit hat sich die Seele wieder beruhigt und das Herz hat sich entknittert. Es traut sich wieder sich zu zeigen und lauter zu klopfen. Es will wieder wagen zu vertrauen. Vielleicht sogar zu lieben.
Und dann klopft es ganz laut. Es wird größer und hüpft. Dann kann auch die Seele wieder lachen.