ersehnte Nähe und die wahre Liebe

08.01.2010 12:21 (zuletzt bearbeitet: 24.04.2010 09:08)
#1 ersehnte Nähe und die wahre Liebe
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Admin

Angst vor Nähe als Folge-Erscheinung, ist ein echt großes Problem. Wenn man sie gefühlt hat, weiß man wie weh das tut. Aber, und das darf man nie vergessen(!), sehnt sich letztlich jeder Mensch danach, weil es etwas ganz natürliches ist.

Die Angst vor Nähe produziert nicht nur seelischen Schmerz, nein, auch körperlichen! Man kann durchaus sagen, dass es sich anfühlt wie Todesangst.
Liebe bedeutet für mich die Angst zu verlieren, ja sogar die Kontrolle über sich selbst. Die Folgen 1: Herzrasen, Übelkeit, Angst mit Schweißausbrüchen und vieles mehr. Folgen 2: Panische Flucht oder sich tot stellen und aushalten.

Doch es geht auch anders wie ich finde!
Die klare Trennung zwischen Folge 1 und 2. Was so viel heißt wie:
1.) Ich darf Angst haben auch wenn ich dabei Folgen 1 bekommen. Ich darf mich aus der Situation begeben ohne mich erklären zu müssen auch wenn eine Erklärung besser wäre.

2.) Der Gedanke sich tot stellen oder betäuben um Berührungen auszuhalten:
Bei dem Gedanken halte ich persönlich die Flucht, im Sinne von Rückzug, für die bessere Wahl, da es etwas Elementares ist, bei dem man sich auch die Frage stellen sollte, ist er/sie das wirklich wert das auszuhalten?
Wenn ja, warum kommt dann der Gedanke erst? Tja... da kann ich nur von mir reden!

Ich erkläre das mal an einem Beispiel:
Letztes Jahr in der Klink, hatte ich auch eine Tanztherapie. In der ersten Stunde, permanent Folgen 1 und 2. Das war sehr peinlich, aber ich blieb zuschauend. Damit habe ich Folgen 2 ausgehalten, denn ich wußte, dass ich sicher bin, mir nichts passieren kann.
In Stunde 2 habe ich für 5 Sekunden eine Berührung an den Händen zugelassen. In Stunde 3 konnte ich jemanden, so wie bei einer normalen Begrüßung, für 10 Sekunden umarmen. Den Rest der Stund schaute ich nur zu. (niemand wußte von meinem Problem usw.)
Erst beim Einzelgespräch wurde mir klar gemacht, was ich da überhaupt geleistet/vollbracht hatte. Denn bis dahin war mir nicht bewußt, dass ich nur den Rest der Zeit sah, also die ca. 60 Minuten in denen ich wieder mal (wie immer) nur ausgehalten habe.

Daraus kann man nicht nur entnehmen, dass aller Anfang schwer ist, dass nichts unmöglich (auch im Bezug auf Nähe=Sex), sondern auch das eine Therapie nötig war.

Was ich damit sagen will, ist, dass die Rahmenbedingungen von einem selbst geschaffen werden müssen! Allein ist das also kaum zu schaffen. Erst dann, kann auch meine Partnerin begreifen (bei der Nähe so ganz andere, schöne und wohlige Gefühle auslöst), woher meine Probleme kommen.

Das Partner im Wirrwarr, im Chaos unserer Gefühle meist Hilflos und verwirrt gegenüber stehen, wissen wir. Nur wissen sie nicht warum. Noch nicht, oder nie, wer weiß. Eben deshalb sollten sich Partner von Betroffenen Hilfe von außen holen. Das können z. B. Freunde sein. Denn eines ist sicher, auf die Dauer geht das für beide Seiten nicht gut. Aber das ist meine Erfahrung, muß ja nicht generell so sein.

Am Ende braucht es sehr viel Mut und Geduld mit sich selber. Die wahr Liebe schafft für mich jede Hürde. Demnach auch die Liebe zu sich selbst! Allerdingst ist schwer zu sagen was genau Selbstliebe für den Einzelnen beinhaltet.

Und bei Folgen 2 kann ich nur eine Therapie empfehlen! Denn erst bei einer Gruppentherapie (bei der man sich nicht outen muß!) wird deutlich, wie das eigene und falsche Denkmuster wirkt. Das ist sozusagen schwerstarbreit am eigenem Leib!
Leider gibt es kein Patentrezept. Fakt ist: Sowas ist sehr lange "gewachsen", kann dementsprechend nicht mit einen Fingerschnipp vorbei sein.

Bleibt für mich persönlich nur Festzustellen: Das mit Kenntnis, auch der Partner eine Chance hat. Für diese späte Erkenntnis mußte ich leider sehr bitter bezahlen! Aber das wäre ein anderes Thema.
Verlustangst und die Angst vor Nähe. Klingt widersprüchlich, ist es aber nicht.


Viele Grüße...
ruheloser

---Externer Link zum Thema:
Angst vor Nähe (Sehr guter Thread!)


Wer die Wahrheit finden will, muss einmal in seinem Leben das Gebäude seiner Wirklichkeit vollständig neu errichten.

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